Freiwillige Feuerwehr Großstädteln

Geschrieben von Mario Preller.

In einem statistischen Bericht der Gemeinde Markkleeberg aus dem Jahr 1880 ist zu lesen:

"Die Gemeinde Großstädteln besitzt an Löschapparaten (die vorhandene Spritze gehört dem Rittegut) 2 Sturmfässer, 2 Dachfahrten (Leitern) und 2 Feuerhaken, außerdem sind bei jedem Haus 1 Feuereimer, 1 Löschwisch, 1 Handspritze und eine Feuerleiter sowie für je drei Häuser 1 Feuerhaken vorhanden und
es werden eintretenden Falles die Spannfuhrten an der Rittergutsspritze vom Rittergut an den Sturmfässern von allen Einwohnern die 2 Pferde und darüber halten der Reihe nach geleistet.

Zur Bemannung der Spritze stellen sich der Reihenfolge nach alle Erwachsenen männlichen Einwohner, die das 60. Lebensjahr noch nicht überschritten haben."

Handdruckspritze Grostdteln

In den Akten der Gemeinde finden sich leider nur Eintragungen ohne Datum, sie enthalten nach §7 der
Landesgemeindeordnung vom 07. November 1838 ein Verzeichnis der in der Gemeinde befindlichen Feuerlöschgeräte.

Weitere Notizen geben darüber Auskunft das Großstädteln 1880 eine Pflichtfeuerwehr mit 12 Mann besteht und im Jahr 1890 eine Handdruckspritze in deren Besitz ist. 

FF Grostdteln bei einem Festumzug in Gaschwitz

 

1914 wird wiederholt die Existenz einer Pflichfeuerwehr erwähnt.

Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Großstädteln am 01. Dezember 1925 vom Bürgermeister des Ortes Herrn Martin Barth, dem Kameraden Bauriegel und 14 weiteren Kameraden.

Als Gerätehaus diente der zwischen Pfarr- und Schulgrundstück befindliche Steigerturm.

Die Wehr wurde zu Beginn mit einer Handdruckspritze und einem Schlauchwagen für 6000 Mark ausgestattet. Der Schmiedemeister Richard Pötzsch wurde als Leiter der Wehr eingesetzt und Kamerad Herrmann Fiedler fungierte als Spritzenmeister. 

 Steigerturm der FF Grostdteln

Ab der Eingemeindung in die Stadt Markkleeberg versah die Wehr ab Oktober 1927 ihren Dienst als V. Löschzug der Feuerwehr Markkleeberg.

Wie in Zöbigker kam auch hier kriegsbedingt in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts der Betrieb zum erliegen.

Auch der V. Löschzug konnte seinen Dienstbetrieb nach Kriegsende nicht mehr aufnehmen. Die Handdruckspritze wurde während des 2. Weltkrieg auf Grund von Buntmetallmangel beschlagnahmt und zerstört.

Um 1945 wurde der Steigerturm abgerissen nd die Freiwillige Feuerwehr Großstädteln aufgelöst.